Stress begünstigt auch Alkoholkonsum, der zu Schlaflosigkeit und Übergewicht führen kann.
[Spektrum der Wissenschaft August 2005, S. 93, Bildunterschrift Abbildung 1]
Trotzdem, solche Sätze stellen im Allgemeinen üble Fallen dar. Wer oder was ist Subjekt, wen oder was ist Objekt?
Hier haben wir tatsächlich einen einzigen Satz und genau zwei Bedeutungen.
[Der] Stress begünstigt [den] Alkoholkonsum
[Den] Stress begünstigt [der] Alkoholkonsum
Das schöne ist, dass es hier passt. In der Abbildung hat die Verbindungslinie zwischen Stress und Alkohol an beiden Enden eine Pfeilspitze. Sie bedingen sich gegenseitig. Das ist nicht immer so.
Was lernen wir draus?
Sätze, die nicht mit dem Subjekt, sondern mit dem Objekt beginnen, egal, ob im Dativ oder Akkusativ, dürfen nur solche gegenseitigen Bedingungen zum Inhalt haben. Alle anderen führen den Leser in die Irre.
Oder kürzer: der deutschen Sprache ist Eindeutigkeit nicht immanent.