Im Gegensatz zu dem Finnen haben mich die Mehrzweckregister und relativen Adressierungarten weniger interessiert.
Ich wollte, dass das Teil was tut. So habe ich in zwei Wochen nebenberuflich SuperBasic gelernt.
Auf Leute, die jetzt Spaghetti-Code assoziieren, kann ich nur mitleidig herabblicken.
SuperBasic nämlich war neben dem Assembler die einzige Schnittstelle zu dem darunterliegenden Unix-Derivat, genannt QDos, und als solches systemnah, aber hochstrukturfähig. Goto gab es natürlich auch, aber nur aus 'Kompatibilitätsgründen'.

So hatte ich damals schon eine Maschine, von der ich heute nicht mehr albträumen muss. Preemptives Multitasking und Speicherschutz waren selbstverständlich. Und wenn sie abgeschmiert ist, dann wegen der Übergangswiderstände an den taiwanesischen IC-Sockeln. Das war gut für die Backup-Disziplin. Ich habe bis heutetoitoitoi keine Datenkatastrophe erlebt.

Das System war ROM-resident, man musste nach dem Einschalten also nicht warten.

Ich hab dann gleich begonnen, Beispielprogramme aus den Zeitschriften in Pascal oder C oder auch nur die algorithmischen Vorschläge aus Computer-Kurzweil in der Spektrum der Wissenschaft nach SuperBasic zu übersetzen, auszuprobieren, zu verändern und zu erweitern. Die Übersetzung bestand zunächst darin, die Dinge aus den Pascal- oder C-Sourcen zu entfernen, die Sprachbestandteil von SuperBasic waren und nicht mehr implementiert werden mussten. Das reduzierte den Code auf weniger als die Hälfte, und der algorithmische Kern trat sofort klar hervor.

Mein Interesse galt bald, nachdem ich genug herumgespielt hatte, allen Aspekten der künstlichen Intelligenz, speziell natürlichsprachliche, selbstlernende Systeme, aber auch neuronale Netze, genetische Algorithmen, beziehungsweise Kombinationen daraus. Das alles, wie gesagt, privat und nebenberuflich.

Natürlich habe ich auch künstlerisch gearbeitet: unter Anderem 'a hundred bendings of the dragon plot'. Auch Logo, sprich Turtle-Grafik, war Teil des Sprachschatzes.

Eines Tages - meine damalige Lebenspartnerin und heutige Ehefrau Gardy Wurm betreute zwei kleinere ihrer Projekte von zu Hause aus - saß ich am Computer - ich glaube, ich gödelisierte gerade alle in der deutschen Sprache vorkommenden grammatischen Formen - und fragte sie: "was klapperst du da den ganzen Tag auf der Rechenmaschine rum?"
"Vorsteuer rausrechnen." kam als lapidare Antwort. "Kann man das nicht automatisieren?" fragte ich - und erntete wieder einen dieser unvergesslichen Blicke.